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3.4 Grünes Pankow (IV)

Auch der Amalienpark gehört zu beliebten Orten hier: eine beeindruckende Wohnparkanlage. Hier am Rande der Stadt lebte Prinzessin Amalie von Preußen, Schwester vom Friedrich dem Großen. Heute hat dort u.a. die Galerie FORUM ihren Sitz und zieht zahlreiche Kunst- und Kulturinteressierte an.


Gutbürgerliches Pankow lockt immer wieder, immer wieder anders, immer wieder neu. Verschnörkelte, pastellfarbige Häuserfassaden aus der Gründerzeit, oft im Jugendstil erbaut, nicht zu hoch gezogen, meistens zweistöckig, kleine Cafés oder Läden hier und da, eher zerstreut als aneinander gereiht, wie fast zufällig, dezent, zurückhaltend, irgendwie überraschen sie, in die Natur getaucht... Dazu kommt die ganz moderne Architektur der heutigen Zeit, feinfühlig dazu angepasst, Geld scheint ja unter den Menschen da zu sein…


Ein gutes Beispiel dafür wäre der Majakowski-Ring, der an den Schlosspark grenzt, wo schon mal die Prominenz der Weimarer Republik weilte, dann die der DDR, heute auf geteilten Grundstücken unpersönlich doch weiterhin eher wohlhabend, neue Anwohnerschaft ihren Alltag gestaltet. Grundstücke halbiert, auf dem einen steht ein altes Gebäude, auf dem anderen ein vor kurzem erbautes, ein Schema, nach dem der Westen der Stadt so schon in den 60-ern vorging.


Das Zentrum von Alt-Pankow ist wohl immer noch das Gleiche geblieben: der Anger mit der mittelalterlichen Kirche aus rotem Backstein mit zwei nachgebauten Türmen, der berühmte Wochenmarkt in der Mitte der Angers mit seiner über 150-jährigen Tradition (2017 ist gerade das Jubiläumsjahr!), Handelsleute von überall her anziehend, die umliegenden Geschäfte sowie das Einkaufscenter und Cafés rundherum, und das Rathaus am Ende der Breiten Straße.

Gerne mag ich die Atmosphäre hier nachmittags, wenn Eltern mit ihren Kindern nach der Schule noch gemächlich Eis essen gehen, kleine Besorgungen tätigen, Bekannte treffen. Auch Pankow lag mal vor den Toren Berlins, bis 1920.


 

Die Blogautorin ist in Polen geboren, Germanistin, Sprachdozentin, Übersetzerin sowie Initiatorin des SprachCafés Polnisch als Modellkonzeptes lokaler sozialer Initiativen: www.sprachcafe-polnisch.org. Nach Studienjahren in Leipzig zog sie 1990 nach Berlin. Seit 2000 lebt sie mit ihrer Familie zusammen im grünen Norden der Großstadt, in Pankow. Gerade hier entdeckte sie ihre Vorliebe zur Fotografie sowie zu anderen visuellen Formen neu. In ihrem kreativen Alltag wird sie auch vom dichterischen und erzählerischen Wort begleitet. Beide Sprachen betrachtet sie als Inspiration füreinander. „Begegnungen sind wichtig“ heißt das Motto der vielen gelebten Jahre in anregender Vielfalt der Kulturen, Sprachen und Generationen. https://agakoch.wordpress.com/ Dieser Blog ist eine Ankündigung einer umfangreicheren Publikation. Austausch hierzu, Ideen und neue Anregungen sind gern willkommen: a.koch@sprachcafe-polnisch.org.


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