1.5 Die Besonderheiten (II)
Ebenfalls nennenswert ist die Wasserperspektive, denn Bote durchstreifen die Stadt auch regelmäßig und ermöglichen noch anders ihre Wahrnehmung. Dieser Blick ist ein ganz besonderer. Eine Fahrt mit einem der Ausflugsschiffe lohnt sich allemal! Touren um und durch die Innenstadt oder in entferntere Richtungen wie Potsdam oder Köpenick vervollständigen das Stadtbild auf eine besondere Art und Weise. Dieses Dreieck ist bezeichnend.
Mitte ist eher voller Touris, wo das Englisch auf der Straße jetzt wohl doch überwiegt? Mitte ist stolz auf vielen berühmten Museen, die meisten von ihnen liegen auf der Museumsinsel (s. diverse Reiseführer), auf seine Aussichtspunkte mit dem bekanntesten Fernsehturm, auf das gerade wieder errichtete Stadtschloss, die imposanten Flaniermeilen, wie Unter den Linden und die Friedrichstraße, auf das Wahrzeichen der Stadt, das Brandenburger Tor, hinter dem sich eine riesige grüne Fläche erstreckt, der Tiergarten. Dahinter befindet sich die City-West, die gerade modernisiert und aufgepeppt wird. In der Menge Touristen fühlt man sich schnell selbst als Besucher von auswärts. So kann man auch Stadtführungen oder Guides in vielen Sprachen in Anspruch nehmen. Hauptsache, man behält überhaupt noch den Überblick durch die vielen Angebote der Großstadt. Manchmal bleiben Berliner zu Hause, weil sie sich mit der Qual der Wahl in ihrer Freizeit einfach nicht belasten möchten. Ich habe selbst wohl schon diverse Phasen in dieser Hinsicht durchlebt…
Nur noch leicht lässt sich eine besondere Note der jeweiligen Stadtteile Berlins und ihrer Architektur erspüren: eine französische, eine englische, eine amerikanische, eine russische… Könnt Ihr was damit anfangen? Ich mag das sehr. Nach Abzug der Alliierten ist die Anwohnerschaft immer mehr durchmischt. Doch bei guten Kontakten und ein wenig Glück begegnet man noch echten Franzosen, Amerikanern, Britten oder Russen. Reizend, oder? Manche sind ja schon älter, leben in der Stadt lange und können viele spannende Geschichten erzählen. Ich kenne einen besonderen Franzosen mit einem großen Herzen für Berlin, Deutschland und Europa. Er schreibt sogar selbst Geschichten und ist ein großer Fan von Polen! Kennt Ihr ihn auch? JP Bouzac. Man kann ihm manchmal Im SprachCafé begegnen.
Die Blogautorin ist in Polen geboren, Germanistin, Sprachdozentin, Übersetzerin sowie Initiatorin des SprachCafés Polnisch als Modellkonzeptes lokaler sozialer Initiativen: www.sprachcafe-polnisch.org.
Nach Studienjahren in Leipzig zog sie 1990 nach Berlin. Seit 2000 lebt sie mit ihrer Familie zusammen im grünen Norden der Großstadt, in Pankow. Gerade hier entdeckte sie ihre Vorliebe zur Fotografie sowie zu anderen visuellen Formen neu. In ihrem kreativen Alltag wird sie auch vom dichterischen und erzählerischen Wort begleitet. Beide Sprachen betrachtet sie als Inspiration füreinander. „Begegnungen sind wichtig“ heißt das Motto der vielen gelebten Jahre in anregender Vielfalt der Kulturen, Sprachen und Generationen. https://agakoch.wordpress.com/ Dieser Blog ist eine Ankündigung einer umfangreicheren Publikation. Austausch hierzu, Ideen und neue Anregungen sind gern willkommen: a.koch@sprachcafe-polnisch.org.