Einführung zum Blog
Berlin, ein Magnet im Herzen Mitteleuropas, stark in seiner Anziehungskraft, und das seit Jahrhunderten.
Was macht diese magische Anziehungskraft dieses Ortes und dieser Region aus? Wer sind die Menschen, die hierher ziehen? Früher und heute. Wo kommen sie her? Was sind ihre Beweggründe? Was bringen sie mit? Wie kommen sie nach der Ankunft nicht nur mit der neuen Wirklichkeit zurecht, sondern auch mit ihren Erwartungen? Werden sie zu echten Berliner*innen? Wie werden sie wahrgenommen? Wie gestalten sich das Ineinanderfließen der mitgebrachten Potenziale und Werte und des vorhandenen Kulturgutes sowie seine Weiterentwicklung in der Gesellschaft? Was macht heute das Glück der Menschen in der Großstadt aus? In der Stadt der Vielfalt? Was bleibt in der Sphäre ihrer Sehnsüchte?
In den nächsten Wochen und Monaten wird diese Stadt aus der Sicht einer Migrantin geschildert, hauptsächlich aber dann der Stadtteil, in dem sie lebt, Pankow, es ist ein besonderer Stadtteil. Eine von vielen Tausenden Migrant*innen in der wohl lebendigsten Stadt Europas, kam sie damals, in den achtziger Jahren aus dem ehemaligen Ostblock als junges Mädchen zum Studium hierher. Sie bringt subjektive Blicke auf die Dynamik der Stadt, vor allem der der letzten Jahre, auf ihre Architektur, Kultur und Menschen. Menschen schaffen Orte. Im Vordergrund stehen ihre Sprache und Kultur: ihre Identität also, das Wertvollste, was sie mitgebracht haben, um ein neues Leben zu beginnen und es weiter zu gestalten, im Austausch und zugunsten vieler Bürger*innen der Stadt.
Dafür bieten hier erstmal die einzelnen Communities einen guten geschützten Raum sowie Möglichkeiten zum Empowerment für die einzelnen Akteure. Sie ermöglichen eine weite Ausstrahlung dieses Mehrwertes für die moderne Gesellschaft. Interkulturalität ergibt sich dabei von selbst. Dann auch gute effiziente Kooperationen. Das Citizen K Center ist ein gutes Beispiel für Projekte dieser Art, die sogar von der Stadt sowie vom Bezirk mitgetragen werden. Eine bedeutende Rolle spielt in der Großstadt das lokale Prinzip. So entstehen aktive und lebendige soziale lokale Initiativen, die den Bedürfnissen der enormen Zuwanderung und des neuen Miteinanders entgegenkommen möchten. Ihre Präsenz ist wichtig. Eine der zentralen Fragen heißt: In was für einer Gesellschaft möchte ich leben? Gelebte Demokratie, Partizipation und gegenseitigen Respekt sowie Wertschätzung sind wichtig, jeden Tag.
Menschen schaffen Orte ist das Motto des Blogs 2017 und der für 2018 geplanten Publikation. So ist der hiermit angekündigte erste Teil lediglich eine Einführung in die breite Thematik, eine Kostprobe der umfangreicheren und tieferen migrantischen Betrachtungen. Es sind zum Teil subjektive und gar persönliche Sichten und Wahrnehmungen der Wirklichkeit oder auch kleine künstlerische Formen, zum Teil spannende, recherchierte Inhalte zu den neuesten Entwicklungen der Stadt, auch Einblicke in die inhaltliche Arbeit der aktiven migrantischen Selbstorganisationen mit etlichen Tipps aus der Praxis. Es sind dezente Portraits oder Beiträge von Menschen, die mit viel Mut, innigster Ehrlichkeit und großem Herzen den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht werden wollen: auf der Suche nach Erfüllung und auf dem Weg zum Glück, auf den sich wohl noch Tausende und Millionen anderer Menschen begeben haben und begeben… Und wohin auch immer… Da, wo Kulturen, Sprachen und Identitäten ineinander greifen, wo Menschen Menschen wichtig sind.
Herzlich willkommen!
A.K., 08.2017