top of page

1.0 Menschen schaffen Orte -

Eine literarische Reportage über den Stadtteil und soziale Projekte, die die Wirklichkeit nachhaltig verändern.


Patrycja Z. hat mich dazu bewegt, es endlich aufzuschreiben. Aus ihrer Perspektive als Soziologin sowie Design-Managerin mit Schwerpunkt Design Thinking ist die Wirklichkeit, in der wir hier gerade leben, eine besondere, sie ist nicht selbstverständlich und nicht banal, für viele nicht. Es wäre vor allem für andere nützlich. Und das noch mit feinem Sinn betrachtet, für all das, was manchmal unausgesprochen bleibt und doch so flüchtig ist… Auch der ganze Rahmen meiner Biografie würde sich vielleicht gut dazu eignen? Vielleicht. Seit Jahren schon trage ich mich damit herum, den vielen Gedanken, Ideen, Wahrnehmungen eine Form zu geben oder sie so dann loszuwerden… oder noch besser: sie mit anderen zu teilen? Manchmal entsteht bei mir eine Notiz, gekritzelt, ein Spruch, manchmal ein Gedicht, manchmal ein Bild, hier und da mal ein Foto, wobei Fotos entstehen eigentlich fast immer… Nun heißt es: Jetzt mit all dem loslegen? Dieser Moment füllt sich gerade an, wie eine große innere Bereitschaft, voller Anspannung. Aber auch voller Demut und Dankbarkeit.

Schön, dass es so aufmerksame und feinfühlige Menschen, wie Patrycja Z. gibt…

Inzwischen kamen noch direkte Anfragen von unterschiedlichen Personen und Organisationen auf mich zu, die gern erfahren würden, wie wir das alles eigentlich geschafft haben. Diese waren für mich dann lediglich eine Bestätigung, dass es richtig wäre, jetzt das alles zusammenzufassen und dem eine Form zu geben, ausgesprochen zum 5. Geburtstag des SprachCafés!


Das SprachCafé e.V. ist einer der fünf aktiven Pankower Vereine, die sich zusammen der Aufgabe stellen, die Zwei- und Mehrsprachigkeit, Identität, Interkulturalität und Integration präsenter zu machen und sie als gesellschaftliches Potenzial im Kontext der Zuwanderung nach Deutschland und Berlin zu betrachten und es weiter entwickeln zu wollen. Es geht dabei um nachhaltige Lösungen nicht nur für die jeweiligen Communities sondern auch für die gesamte moderne Gesellschaft. Es geht um ein wohltuendes Miteinander, um Wertschätzung, offenen Austausch, Partizipation im Alltag, wie auch immer... Die Vereine, die sich daran beteiligen, vertreten verschiedene Sprachen, sind in ihren Strukturen und Arbeitsweisen unterschiedlich, vereinen Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Charakteren. Gerade diese Mischung scheint den subtilsten Bedürfnissen der hier lebenden Menschen entgegenzukommen.

Es sind manchmal unverfängliche Gespräche am Gemüsestand, die gehört und wahrgenommen werden möchten, manchmal im Kindergarten, manchmal an einner Eisdiele, bei gemeinsamen Kochabenden, manchmal bei Arbeitstreffen, bei Konzerten oder Lesungen, wo und wann auch immer… Diese Wahrnehmung und Reflexion darüber werden denn fast jedes Mal gleich weiterentwickelt. Ist das nicht erstaunlich? Menschen schaffen Orte. Und das geschieht dank der Unterstützung für Handlungen dieser Art seitens des Bezirksamtes. Es ist eine Symbiose. Ein Entgegenkommen den Bedürfnissen der lokalen Community gegenüber sowie ein klares Verständnis dafür seitens der Integrationsbeauftragten Pankows, sie überraschen jeden Monat neu. Es kann hier von unsichtbaren Brücken die Rede sein, die zwischen den Bedürfnissen der Gesellschaft und den konkreten Lösungen gebaut werden. Diese werden gesucht und gefunden, um dann dank eines enormen Engagements der Ehrenamtlichen flexibel umgesetzt zu werden.

Diese beeindruckende Architektur des Netzes der einzelnen Akteure und ihrer Aktivitäten ist eine vollkommene Ergänzung zu einzigartigen Blickfängen beim Schlendern durch verträumte Ecken Pankows… Mit berlinweiter Ausstrahlung.


__________________________________________________________________________


Die Blogautorin ist in Polen geboren, Germanistin, Sprachdozentin, Übersetzerin sowie Initiatorin des SprachCafés Polnisch als Modellkonzeptes lokaler sozialer Initiativen: www.sprachcafe-polnisch.org.

Nach Studienjahren in Leipzig zog sie 1990 nach Berlin. Seit 2000 lebt sie mit ihrer Familie zusammen im grünen Norden der Großstadt, in Pankow. Gerade hier entdeckte sie ihre Vorliebe zur Fotografie sowie zu anderen visuellen Formen neu. In ihrem kreativen Alltag wird sie auch vom dichterischen und erzählerischen Wort begleitet. Beide Sprachen betrachtet sie als Inspiration füreinander. „Begegnungen sind wichtig“ heißt das Motto der vielen gelebten Jahre in anregender Vielfalt der Kulturen, Sprachen und Generationen. https://agakoch.wordpress.com/ Dieser Blog ist eine Ankündigung einer umfangreicheren Publikation. Austausch hierzu, Ideen und neue Anregungen sind gern willkommen: a.koch@sprachcafe-polnisch.org.


Empfohlene Einträge
Versuche es später erneut.
Sobald neue Beiträge veröffentlicht wurden, erscheinen diese hier.
Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Noch keine Tags.
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page